Nervt dich dein Job?

5 Strategien für mehr Zufriedenheit im Job. Mit Yoga und Meditation.

Eine Million Kredit

Vor mir sitzt ein junger Mensch und braucht eine Million Kredit. Es ist eine junge Apothekerin/ein junger Apotheker, welche*r eine alteingesessene Apotheke kaufen möchte und den großen Schritt in die Selbständigkeit wagt. 

Mein Job ist es, das Vorhaben zu prüfen und am Ende die Finanzierung zu beantragen – und noch vieles mehr. Mein Job ist es auch, der jungen Frau oder dem jungen Mann die Ängste zu nehmen und zu sagen: Ja – mach es, du schaffst das und wir helfen dir!

Ich liebe diesen Job!

Wenn ich dann zur Neueröffnung der Apotheke gehe und in die glücklichen Gesichter meiner Kund*innen schaue – dann freue ich mich mega und bin stolz auf uns. 

Aber manchmal hadere ich sehr mit meinem Tagesberuf als Beraterin Private Banking. 

Es gibt so Tage und manchmal auch Wochen, da ist es richtig schlimm: Die EDV funktioniert gar nicht, Kunden rasten völlig aus, der Tag ist voll mit Sachbearbeitung, Fehlersuche, Beschwerdebearbeitung. Keine coolen Projekte in Sicht. 

Die morgendliche Yogapraxis hilft da zwar, aber es kostet unglaublich viel Kraft.

Dann denke ich oft – schmeiß doch einfach hin und arbeite nur noch als Yogalehrerin. Ich würde deutlich weniger verdienen, wäre aber vielleicht glücklicher… Oder eben auch nicht. 

Glück kommt von innen – das “predige”  ich quasi seit mehr als einem Jahrzehnt in meinen Yogaklassen. 

Das Glück an sich ist aber offensichtlich ein flüchtiges Ding – denn in solchen Situationen wie oben beschrieben scheint es einfach weg zu sein – ich fühle mich gestresst, unglücklich und bin schlecht drauf. 

In jedem Job gibt es solche und solche Tage und es ist auch nicht möglich, immer gleich alles hinzuschmeißen. 

Und vor allem:

Wenn du hinschmeißt und was anderes machst, dann hast du keine Garantie, dass es dann besser ist. 

Der Weg in die Selbständigkeit ist zwar auch sehr verlockend – ist aber nun mal auch nicht für jeden die ideale Lösung. Und glaub mir – auch als Selbständige*r  bist du nicht immer im Glücksrausch! 

Sehr viele meiner Yogalehrer-KollegInnen standen in 2020 ganz plötzlich vor dem Nichts, die Gründe sind bekannt. Nicht wenige von ihnen haben sich ihren Angestelltenjob zurückgewünscht. 

Die gute Nachricht

Mit Yoga und Meditation 🧘 🧘‍♂️ kann es dir gelingen, deinen aktuellen Job auch in stressigen und unschönen Zeiten erträglich zu machen – und so die Zeit zu überbrücken, bis es wieder gute Tage gibt. Denn gute Tagen kommen garantiert auch wieder, versprochen.

In diesem Artikel stelle ich dir fünf Strategien vor: 

  • Deine Meditationspraxis als Basis
  • Achtsamkeitspraxis
  • Nutze deinen Job als spirituelles Übungsfeld
  • Schritt für Schritt
  • Shri – Das Gute sehen

  1. Deine Meditationspraxis als Basis

Wenn du regelmäßig meditierst, dann kennst du das:

Es gibt solche und solche Tage. Mal klappt es super und du tauchst tief ein in deinen inneren Raum – und manchmal geht es gar nicht voran: Du zappelst rum, denkst an dies und jenes und es ist recht mühselig, zwischendrin mal einen stillen Moment zu kreieren. 

Mit zunehmender Meditationspraxis wirst du auch deine Erwartungshaltung an dich selbst herunterschrauben – es muss nicht immer diese tiefe und beglückende Erfahrung sein. Du lernst, dass beide Seiten da sind und auch sein dürfen. 

Und genau diese Erkenntnis ist auch sehr hilfreich im Job!

Es gibt solche und solche Tage… Und es ist möglich, beide zu akzeptieren und mit Gelassenheit anzunehmen. Genau wie in der Meditation.

2) Achtsamkeitspraxis

Welche Bereiche in deinem Job liebst du?

Oder: Warum hast du diesen Job ausgewählt? Schau dir ganz in Ruhe an, wo du etwas Gutes an deinem Job finden kannst. Sind es die KollegInnen, seid ihr ein tolles Team? Oder hast du den ein oder anderen schönen Auftrag? Oder verdienst du gutes Geld und kannst dir damit deine Hobbys leisten? 

Schau hin, was positiv an deinem Job ist. Und schreib es auf!

Kathrins Spezial-Tipp: An ganz grausigen Tagen schreibe ich mir eine positive Sache ganz groß auf einen Zettel und lege diesen sichtbar auf meinen Schreibtisch.

Darüber freuen sich dann auch noch meine KollegInnen…

3) Nutze deinen Job als spirituelles Übungsfeld

Versuche, freundlich und gelassen zu sein – egal, was kommt. Höre aufmerksam zu, antworte zum Beispiel verständnisvoll und freundlich auf unfreundliche Mails. 

Das ist nicht einfach – ich gebe es zu. Für mich persönlich ist dies sogar die größte Herausforderung.

Aber wenn du es hinkriegst, dann kann das eine sehr beglückende Praxis sein.

Denn damit machst du das Leben deiner Mitmenschen im Idealfall etwas besser. Und deins damit auch – diese Erkenntnis ist wunderbar 🙏.

4) Schritt für Schritt

Nein, du kannst nicht drei Dinge gleichzeitig tun. 

So, wie dein Yoga-Sonnengruß aus einer Abfolge von Asanas besteht, besteht auch dein Job aus einzelnen Aufgaben. Mach diese Aufgaben nacheinander und mit voller Aufmerksamkeit – so, als ob du Yoga praktizierst. 

Wenn du im Krieger 1 stehst, dann stehst du dort: Geerdet, ausgerichtet, achtsam

Danach in den herabschauenden Hund, genauso achtsam… Eine Haltung nach der anderen.

Bleibe fokussiert. Arbeite Schritt für Schritt. 

Dies ist viel befriedigender und am Ende auch gesünder, als immer zwischen mehreren Aufgaben hin- und her zu springen. 

5) SHRI – Das Gute sehen

Du verbringst viele Stunden in deinem Job. Ja, du kannst hadern und schimpfen. Du kannst aber auch versuchen, immer wieder das Gute zu sehen.

So wie du wird niemand den Job machen können – fachlich vielleicht oder ganz sicher sogar, aber menschlich eben nicht. Und genau dort liegt das große Potential und deine Chance, deinen Job zu mögen – nicht immer, aber immer öfters. 

Arbeitszeit ist Lebenszeit – und es geht um DEINE Lebenszeit. 

Vielleicht hast du beim Lesen schon eine Idee bekommen, welche der Strategien für dich passen könnte. Dann probier es doch einfach mal aus – es kann nichts passieren. Jedenfalls nichts Schlimmes. 

Schreib mir gerne, ob es geklappt hat und was passiert ist. Auch kleine Momente zählen – du weisst ja… 

Ich hoffe, wir sehen uns bald auf der Matte.